FMO-LCY mit CityJet

IMG_7903Am 29.Oktober, mit Beginn des Winterflugplanes 2012, hat die Air France-KLM-Tochter CityJet die Route Münster/Osnabrück – London City Airport in ihr Programm aufgenommen. Die Route wird mit Fokker 50 der CityJet-Tochter VLM täglich mit einem Flugpaar bedient.

Undurchsichtige Familienverhältnisse, die mich jedoch nicht davon abgehalten haben, die Route zu testen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Die Fokker 50 fehlte mir noch im Log, nach LCY wollte ich auch immer schon einmal.

Gesagt – getan: Für den Erstflug und auch am folgenden Tag retour waren noch günstige Tickets verfügbar, ein preiswertes Hotel nahe LCY war auch schnell gefunden – der Kurztrip über eine Nacht stand!

Routing:
29.10. FMO-LCY AF 5294 10:45-11:25 F50
30.10. LCY-FMO AF 5295 07:35-10:15 F50

Am 29.10. ging’s also los: Die erstmalig aus London kommende Maschine wurde von der Flughafenfeuerwehr begrüßt, ich kam leider einige Minuten zu spät auf die Besucherterasse und habe die Flugfeldlöschfahrzeuge nur noch beim wegfahren gesehen. Aus der Fokker stiegen ca. 10 Pax aus, mehr als ich gedacht hatte. Sie mussten im Bus noch kurz warten, die PR-Abteilung wollte noch schnell ein paar Bilder machen, um die Presse zufrieden zu stellen: Meldung bei airliners.de

Da der Online-Check-In aus welchen Gründen auch immer nicht funktionierte, musste ich konventionell einchecken – beim Vorgang hängte sich das System auf, ich bekam eine handschriftliche Bordkarte und als kleines Präsent einen LCY-Kofferanhänger. Es waren übrigens zwei Schalter für den Flug offen, einer für Status- und einer für „normale“ Passagiere.

Nachdem an der SiKo meine quietschgelbe Bordkarte für Verwirrung und einige Telefonate sorgte, war ich am Gate doch ein wenig überrascht: Es waren deutlich mehr Passagiere da, als ich gedacht hatte. Knapp 30 Leute wollten mit mir nach LCY, mindestens einer davon vermutlich wie ich nur wegen dem Flug ;), der Leisure-Anteil lag bei knapp 60%.

Mein F50-Erstflug sollte also mit der OO-VLZ, Taufname „Deauville Normandie“, erfolgen. Eine ältere Lady, die ihren besten Tage zwar hinter sich hat, aber immer noch rüstig ist. Man sitzt ganz gut auf den braunen Ledersesseln, die Beinfreiheit ist in Ordnung und gibt keinen Anlass zur Klage:Auf den Tisch passt ein Notebook ohne Probleme, man kann bequem arbeiten und Tripreports schreiben…… und die im Flugpreis inkludierte Bordverpflegung zu sich nehmen:Ausserdem gab es noch eine Tüte mit ein paar Präsenten anlässlich des Erstfluges. Bis auf den Kuli eigentlich nichts, was von Nutzen ist, auf der CD sind zwei, drei nette Tracks, wozu dieses dunkelblaue Papp-Ding ist, hab ich noch nicht rausgefunden…

Der Flug an sich war angenehm unspektakulär und etwas kürzer als die veranschlagten 1:40 h. Der Anflug auf LCY bot trotz des nicht ganz so tollen Wetters einige schöne Aussichten, beginnend mit einem Off-Shore Windpark vor der Themse-Mündung nach dem Durchstossen der Wolkendecke bis zur Landung.

LCY selber überrascht mich mit seiner Unauffälligkeit: Kaum ist man per Walk-Boarding im Terminal und an der Immigration, schon ist man in der Mini-Abflughalle und genauso schnell wieder aus ihr hinaus. Der Flughafen gleicht mehr einem Busbahnhof als einem Airport in einer der Finanzhauptstädte dieser Welt – doch genau das macht ihn ja zu dem, was er ist: schnell, unkompliziert, ohne viel, was von dem eigentlichem Zweck ablenkt. Und so stand ich 15 Minuten nach der Landung im Londoner Nieselregen und macht mich auf die wenigen Minuten Fussmarsch zu meiner Bleibe für die Nacht. Ich habe nur schnell eingecheckt und mich dann wieder auf den Weg zurück in Richtung Airport gemacht, denn ich wollte noch ein bisschen spotten und bin dann anschliessend noch einmal um die Royal Docks spaziert. Ich war schon überrascht, wie wenig hier los war, fast alle Cafés und Restaurants waren geschlossen, Leute fast gar nicht zu sehen…
Volles Vorfeld:

Die beiden Homecarrier in trauter Zweisamkeit, die Docklands können ihre Industriegeschichte nicht verleugnen:

Eine BA Embraer bei Take Off:

Royal Victoria Dock:

Zurück ging es dann früh am nächsten Morgen. Viel zu früh eigentlich, doch was tut man sich nicht alles zu seinem Vergnügen an…  Vor der SiKo werden in LCY Zipper-Bags kostenlos (!!!) verteilt. Das ist mal etwas, woran sich so mancher Flughafen ein Beispiel nehmen sollte. Schnell noch Airside eine Kaffee geholt, und dann ging´s auch schon durch einen eiskalten, zugigen Gang Richtung Gate, wo man direkt hinter mir die Tür schloss – komisch, dachte ich, es sind doch erst fünf Leute da. Das war aber auch schon alles an Paxen… Mit fünf Erwachsenen plus einem Infant ging es also zurück nach Hause, genau so unspektakulär wie auf dem Hinflug, nur dieses Mal mit der OO-VLN, „Spirit of Reenstar“. Frühstück gabs auch ein kleines, ebenso wie zwei Getränkerunden – ob der geringen Pax-Zahl wäre aber auf Nachfrage sicher deutlich mehr möglich gewesen, zumal die beiden jungen Damen von WX die ganze Zeit in unsere Nähe waren.Bei bestem münsterländer Waschküchenwetter erfolgte die Landung in Greven, als Krönung gab es noch eine unfreiwillige Flughafenrundfahrt – aber dadurch konnte man mich nicht davon abhalten, 15 Minuten nach der Landung im Auto Richtung Münster zu sitzen.

Fazit:

Schön war´s! Ich hoffe, das diese Route Erfolg hat und länger weiter bestehen wird. Mit den günstigen Einstiegspreisen ist sie auch für City-Trips geeignet, ich werde das definitiv auch noch mal machen – dann länger und nicht allein 😉
Einzig die Flugzeit ab London ist schon ärgerlich, aber, wer weiß, wenn sich die Route etabliert, passiert da ja vielleicht auch mal etwas. Im Moment ist die Route zwischen dem Morgen- und dem Mittags-Peak in LCY platziert um die Maschine auszulasten. Leider passt der Rückflug damit nicht ins Hub von CityJet in LCY, so dass zumindest bei den Rückflügen immer eine Zwischenübernachtung in London nötig ist – wenn man die Zeit hat, gibt es aber sicher schlimmeres… Die Fokker sind zwar nicht mehr die jüngsten und moderne Jets sind sicher leiser, aber für die knapp 90 Minuten völlig in Ordnung, zumal die Sitze noch richtige Sitze mit ordentlichem Sitzabstand und Polstern sind. Das Bordprodukt von CityJet passt auch, man bekommt deutlich mehr für sein Geld als bei so manchem europäischen Legacy-Carrier, dazu gehört CityJet über die Mutter zu Skyteam und bringt auch das AF-KLM Vielfliegerprogramm Flying Blue samt seiner Vorteile mit.

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4 Antworten zu FMO-LCY mit CityJet

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  2. Niels schreibt:

    Hallo,schöner Tripreport! Ich bin für sowas leider immer zu faul. 😦
    Mit dem „mindestens einer davon vermutlich wie ich nur wegen dem Flug“ hattest du tatsächlich Recht. Ich habe den Aufenthalt in London sogar noch weiter reduziert und bin um 17 Uhr nach einer Express-Stadt-Besichtigung wieder von LCY über FRA zum FMO zurückgeflogen.
    Ach ja, das blaue Pappteil habe ich nach dem Aufbau als Stiftständer identifizieren können.

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